Tuesday, April 12, 2011

Start in die Woche

Herrliches Wochenende gehabt! Sogar mal was geschafft. Als verweichlichter Calvinist braucht man ja eine gute Mischung aus nichts tun und doch was machen. Und dieses 'doch was machen' war in meinem Fall zu IKEA zu fahren. Unter anderem um mal zu checken, ob die nicht doch Gartenmoebel haben, die obwohl sie nur ein zehntel vom normalen Preis kosten, doch einen Regenschauer aushalten undzudem noch einigermassen aussehen. Wie kriegen die das im Prospekt immer so schoen hin? Der Kassenbereich ist natuerlich auch nicht unbedingt eine schmeichelnde Ausstellungsumgebung. Al fresco dining muss also noch etwas warten. Und obwohl wir nur eine Plastikmatte fuer unter Annes Hochstuhl wirklich kaufen wollten (Brei klebt unglaublich fest auf unlackiertem Parkett), haben wir dann doch noch den ganzen Wagen vollgeladen; mit so wichtigen Sachen wie Muffins-Formen. Eigentlich ist IKEA gar nicht so billig: 1) gehen die Sachen schneller kaputt und zweitens kauft man so viel Zeug, das man eigentlich nicht braucht, weil es ja 'eigentlich nichts kostet'.

Die Muffins-Formen habe ich sogar gleich eingesetzt. Die ganze Kueche stank nach alten Bananen. Was liegt da naeher, als die Dinger zu verbacken. Auch hier wieder Calvinistische Grundzuege: man schmeisst Essen nicht weg. Nein, man verunkenntlicht die Lebensmittel durch einen Veredelungsprozess (hier das Backen), in den man Zutaten mit einbezieht, die eigentlich noch total topp waren, um das daraus resultierende Ergebnis irgendwelchen Freunden zu 'schenken' (soll'n die doch den Kram wegschmeissen).

Das mag ich so am Kochen und Backen: es gibt ein deutliches tangibles Resultat! Und wenn es dann noch gut schmeckt, fuehlst du dich wie im Hausfrauen-Himmel. Es fuehlt sich so richtig an! Ich, Frau, habe fuer Mann und Kind Essen auf den Tisch gestellt. Mann und Kind mochten das Essen! Erfuellung! Yep, wir sind noch weit von der Emanzipation entfernt.

Daher habe ich mich auch zu drei Kochkursen angemeldet. Ich will auch endlich mal sagen koennen: 'du, und da hatten wir so spontan Gaeste und ich habe einfach genommen, was im Kuehlschrank noch war.' Und bums! war ein koestliches 3-Gaenge Menue auf den Tisch gezaubert. Kueche ist immernoch begehbar und T-Shirt sitzt gerade.

Monday, April 4, 2011

Ab nach Hause

Heute gings zurueck in die Heimat. Mit morgentlichem Regen als Abschiedsgeschenk war die Trauer auch nicht sehr gross. Noch ein leckerer Latte bei Starbucks. Warum gibts den immer noch nicht in Oslo eigentlich? Ich mag diese Franchise-Unternehmen: du weisst, was du erwarten kannst und die Laeden sind einigermassen gut gemanagt. Bei Kaffebrenneriet wirken die Angestellten regelmaessig leicht ueberfordert, wenn drei gleichzeitig irgendeine 'Kaffeespezialitaet' bestellen. Dafuer ist das Cross-selling etwas entspannter.

Auf dem Flughafen hatte ich dann ein interessantes Erlebnis in der Swiss lounge. Als aeltere Mutter bin ich immer wieder erstaunt, welche Hindernisse oder Gedankenwelten sich Eltern mit Kind eroeffnen. Stehe da also mit klein Anne im Buggy an der Rezeption und lasse gerade meine Boardingkarte checken. Da kommt da so'n Typ von der Seite an den Tresen und meint zu der netten Swiss-Dame, dass er einfach nur mal gerne in die Lounge moechte. Was glaubt der Typ, was ich gerne moechte? Mit der Frau hinter dem Tresen den Flugschein bestaunen? Die Swiss-Angestellte weisst darauf hin, dass sie gerade mit mir beschaeftigt ist und er daher kurz warten muss. Den Typen beeindruckt das nicht. Machen das solche Kerle nur mit Frauen mit Kinderwagen (nach dem Motto: ihr habt ja eh Zeit), oder haette er sich das sonst auch getraut? Anne war auch die Einzige in der Lounge, die unter 20 war.

Wo bleiben eigentlich die ganzen Kinder, die man anschliessend im Flieger sieht? Kriegen Leute, die in Lounges sitzen keine Kinder? Fallen viele Eltern aus dem Fielfliegerprogramm heraus, weil sie jetzt mit so mega untermotorisierten Familienkutschen im Schwarzwald Urlaub machen muessen? Oder traut man sich mit so Stimmungs-schwankenden Fruechtchen nicht an diese Orte der Ruhe und Wichtigkeit?

Saturday, April 2, 2011

Was 2000km ausmachen

Gestern war ein fantstischer Tag in Zürich. Morgens roch es schon nach Sommer. Kennt er ihr diesen angenehmen Geruch an einem Sommermorgen, wenn die Feuchtigkeit noch auf den Blättern sitzt und die Sonnenstrahlen so langsam die nächtliche Kühle vertreibt? Die beste Zeit des Tages. Jedes Mal denke ich, ´ja, morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung´. Einziges Problem: man muss natürlich früh aus den Klotten kommen, um diese magische Stimmung zu erleben. Damit war es dann auch eher 10 als ich dieses Erlebnis hatte, aber das Konzept ist ja das gleiche.

Gute Laune in der Cantinetta Antinori
´Frühlingsstimmung´ in Oslo
Gestern Abend sassen ich dann mit Mann und Kind draussen beim Italiener und wir haben es uns mal so richtig gut gehen lassen! Okay, will das nicht überverkaufen. So lange man stillt, kann man der Laune ja auch nicht so richtig mit Wein nachhelfen, halt nur leicht ankicken. Aber das reichte schon, weil einfach alles andere so nett war. Ja, Gewitter reinigt die Luft! Und weil wir Menschen kleine mickrige Charaktere sind, fühlen wir uns ja auch noch viel besser, wenn andere es schlechter haben. Und hier kommt die Bildersequenz, die meine Laune mehr nach oben trieb als dieser sehr leckere Antinori Cervaro. Mein Mann schickte das obige Bild an einen Freund. Das untere Bild schickte dieser zurück.

Übrigens, solltet ihr mal in Zürich sein, ist Cantinetta Antinori http://www.cantinetta-antinori.com ein super Stop. Das Essen ist ehrliches gutes Handwerk dort und ihr bekommt unglaublich leckere Weine per Glas. Mein Essensvorschlag: Zur Vorspeise gebratener Tintenfisch mit Salat, als Hauptspeise hausgemachte Nudeln mit Trüffelcreme und als Nachspeise Tiramisu. Für Fleischfans: das Klabskotelett ist super. Zudem liegt das Restaurant direkt an der Bahnhofstrasse, also perfekt für eine Verschnaufpause während oder nach dem grossen Einkauf.

Friday, April 1, 2011

Das Leben ist schön!

Vor ein paar Stunden sass ich noch im klapperkalten Oslo. Direktflug nach Zuerich und zwei Stunden spaeter umgibt einen der Fruehling. Dieses Mal wirklich, nicht wie in Norwegen, wo man glaubt, dass mit den Plusgraden automatisch die naechste Jahreszeit eingeleitet wird. Vielleicht sitzt das kontinentaleuropaeische Gefuehl doch tiefer als man denkt. Plusgrade hin und her, die Tatsache, dass man noch komplett von Schnee umgeben ist, bedeutet Winter.

In Zuerich ist T-Shirt Wetter. Sitze gerade im Wintergarten, Fenster sperangelweit offen und geniesse ein paar Glaeschen Montrachet mit super Schinken. Freue mich auf ein Wochenende in der Sonne. Karls Teamreise ist ins Wasser gefallen somit sind wir nun hier mit der ganzen Familie. Heute habe ich eine Studienkollegin getroffen. Morgen fruehstuecke ich mit meiner Schwester. Das finde ich so super an meinem Mutterschaftsurlaub: Man hat endlich Zeit, sich um das Wichtige zu kuemmern.

Uebrigens, heute im Flieger ist mir aufgegangen, dass Stolz ja recht viel im Berufsleben lenkt und faerbt. Selbst habe ich den auch. Da ist es wichtig, wie viel man verdient, welchen Titel man hat und anderes oberflaechliches Zeug. Aber, wenn  man von einer Sache begeistert ist, dann ist all Stolz vergessen. Wuerde ich die richtige Aufgabe fuer mich finden, waeren mir Titel und Kohle bumsegal. Weil ich a) glaube, dass man von Begeisterung getrieben eh irgendwann am richtigen Ort in der Hierarchie und Gehaltsstufe landet und b) man die Aufgabe eh gerne gemacht haette, auch ohne Rang und Monedas.

Dazu ist mir noch etwas anderes eingefallen: wodrauf hat man eigentlich bock? Nach 37 manipulierten Jahren, kann ich die Frage nur schwer beantworten. Logo, die Sachen, die Laune machen und gleichzeitig sozial akzeptiert und Karrieremaessig in der naehe liegen, sind einfach aufzuspueren. Die Sachen, die etwas weiter von der asphaltierten Strasse liegen, sind eher ein Hypnosefall.

Zu viel Wein macht das Denken auch nicht besser.

Guten Abend

Thursday, March 31, 2011

Start

Bevor ich in den Mutterschaftsurlaub gegangen bin, hatte ich mir vorgenommen, dass ich mit dem Bloggen anfange. Nicht so sehr als Art der Selbstverwirklichung, sondern mehr, um mit gleich Gesinnten in Kontakt zu kommen. Als Mutter, dachte ich, hockt man ja viel zu Hause. Also braucht man eine Beschaeftigung.
Wie naiv! Jetzt weiss ich es besser: Jede Minute online ist ein knallharter trade-off zwischen Sport, Aufräumen (weniger knallhart) und Einkaufen.

Eigentlich war ich ja auf dem Weg von Oslo zurueck in die schoene Schweiz, aber mit Kind und Mann in Norwegen, war der Plan mal essig. Oslo fuehlt sich ganz schoen am Rande Europas an und irgendwie hat man die ganze Zeit das Gefuehl, etwas zu verpassen. Aber, ich haette auf die schlauen Leute hoeren sollen, die meinten, dass sich alles aendert mit Kind. Ploetzlich ist man ganz dankbar, dass weniger los ist, dass man nach 9 Monaten immernoch im 'Urlaub' ist und dass Kinder kein Stoerfaktor sind sondern ein toller Spass (well, not always) sein.

In den letzten Monaten habe ich mich also richtig mit meiner neuen Heimat angefreundet: nette Kollegen gefunden, schoen herumgereist und mich sogar zum Kochkurs angemeldet.

Aber, hasse es zuzugeben: die Arbeit fehlt mir. Nicht irgendeine, aber die bei der man an spannenden Themen mit richtig netten Leuten arbeitet. Den Jobb gibt es da draussen. Und ich werde ihn finden!

Wenn jemand von euch sich zufaellig auf diese Seite verirrt, gebt doch mal Bescheid!